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Filmtipp: Der weiße Schatz und die Salzarbeiter von Caquena

Falls ein Dokumentarfilm „sympathisch“ sein kann, dann hat der Film „Der weiße Schatz und die Salzarbeiter von Caquena“ gestern bei seiner Vorführung in der Nato in Leipzig meine Sympathie gewonnen. Wie die Regiesseurin Eva Katharina Bühler, die nach dem Film zu einer Diskussionsrunde zur Verfügung stand, selbst sagte, behandelt der Film ein globalisierungskritisches Thema: die Lithiumgewinnung am bolivianischen Salzsee „Salar de Uyuni“. „Der weiße Schatz“ ist jedoch keiner dieser Dokumentarfilme, die dem Zuschauer mit dem Zeigefinger drohen. Vielmehr wird in wunderschönen Bildern vom Leben am dem Salar erzählt. Vieles bleibt unkommentiert, aber um den „Ist-Zustand“ und das Leben der Salzarbeiter in dem „vergessenen“ Ort Caquena kennen zu lernen, braucht es auch keine großen Erklärungen. Dem „Durschschnittszuschauer“ geht es ähnlich wie den Protagonisten im Film, die nicht genau wissen, wozu Lithium gebraucht wird und was die Gewinnung des Leichtmetalls (?) für Folgen für die Natur und die Menschen am Salar hat. Der Film regt an nachzufragen… Insofern hatten wir in Leipzig Glück, dass nicht nur die Regiesseurin, sondern auch Robert Sieland von der TU Bergakademie Freiberg und Muruchi Poma vom Verein Ayni anwesend waren. Sie beantworteten geduldig Nachfragen zur (geplanten) Linthium-Gewinnung am Salar de Uyuni.

Doch zurück zum Film: Frau Bühler begleitete die Einwohner des kleinen Dorfes Caquena in Ihrem Alltag: Die Schuljungs müssen vor der Klasse eine aktuelle Nachricht wiederholen („Barcelona besiegt Real Madrid 5:0“); sie planschen mit selbstgebastelten Schwimmhilfen im Trinkwasservorrat des Dorfes; der Ort erhält endlich einen Handysendemasten und es wird ein großes Fest gefeiert (Empfang haben die Salzarbeiter auf dem Salzsee trotzdem nicht); die Frauen arbeiten auf dem Feld. Aber lebens- und alltagsbestimmend ist doch der beschwerliche Salzabbau am Salar de Uyuni. Groß und Klein, Männer und Frauen – alle müssen mit Schaufeln und Spitzhacke das „weiße Gold“ abbauen. Pro Woche wird ein Laster mit 20 Tonnen Salz beladen und bringt insgesamt 100 Euro Lohn.

Übrigens hat das kleine Filmteam den Einwohnern des Ortes Caquena versprochen, für eine Filmvorführung zurückzukehren. Aktuell werden deswegen Spenden gesammelt, die schnell und unkompliziert bei Startnext gesammelt werden. Wer spendet, erhält zum Beispiel einen kostenlosen Filmdownload. Lohnenswert!!

https://www.startnext.com/der-weisse-schatz

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