Per Seilbahn durch Peru
Projekte für den Bau einer Seilbahn in Peru gibt es viele. Bisher waren das aber nur Visionen und keine einzige Idee wurde verwirklicht. Darunter eine Seilbahn von Tingo nach Kuélap in der Region Amazonas und ein anderes Projekt in der Hauptstadt Lima zum Cerro San Cristobal. Trotz langer Planungszeiten wurde keines dieser Projekte bislang umgesetzt.
Bereits 2007 versicherte die Ministerin für Außenhandel und Tourismus Mercedes Aráoz, dass Anfang 2008 die Seilbahn zwischen Tingo und Kuélap errichtet wird. Kuélap ist ebenso eine bedeutende aber schwer zugängliche Festungsstadt auf 3.100 Metern in den Anden. Nur wenige Besucher nehmen den komplizierten Weg auf sich. Die Seilbahn sollte die Fahrzeit halbieren und Kuélap die Chance geben, an den Erfolg von Machu Picchu anzuknüpfen. 30 Millionen Nuevos Soles wurden die Kosten für das Projekt geschätzt. Zeitungen titelten mit: „Jetzt wird es ernst- Seilbahn nach Kuélap“. Bisher war aber auch dieses Projekt nur „heiße Luft“.
Der Bürgmeister der peruanischen Stadt Huaraz namens Vladimir Meza plant nun den Bau einer Seilbahn in den Callejón de Hualays und blickt dem Bau zuversichtlich entgegen. Erste technische Studien wurden bereits angefertigt. Huaraz, circa 450 Kilometer nördlich von Lima in den Anden, ist die größte Stadt im Santa-Tal und wichtiger Ausgangspunkt für Erkundungsausflüge in die Cordillera Blanca mit Perus höchstem Berg Huascarán (6768 m). Die Region ist ein beliebter Touristenmagnet, gerade auch wegen der 7 Kilometer nördlich liegenden Stadt Willkawayin mit einer über 1000 Jahre alte Tempel- und Wehranlage aus schweren Megalitz-Quadern. Sie soll nun die erste Stadt Perus mit einer Seilbahn werden. Außerdem soll der spektakuläre Blick auf die „Cordillera Blanca“ so noch mehr Touristen zugänglich sein.
Bereits einige Zeit zuvor gab es auch Überlegungen für den Seilbahnbau von Aguas Calientes nach Machu Picchu, welcher aber von der UNESCO vehement abgelehnt wird. Die Touristenströme belasten bereits jetzt die kulturelle Stätte und ein weiterer Anstieg erhöht ebenso die Erdrutschgefahr. In den Jahren 2004, 2005 und 2010 haben Überschwemmungen und Erdrutsche die Bahnlinien lahmgelegt, das Militär musste zur Unterstützung eingesetzt werden und 2010 wurde Machu Picchu für mehr als 2 Monate für Touristen gesperrt. Deswegen könnte eine Art „versteckter Aufzug“ eine tragbare Lösung sein, der die Touristen direkt bis zu den Ruinen befördert und die Umwelt weniger belastet. Eine Alternative zum momentanen Busverkehr von Aguas Calientes wird immer dringender notwendig, da dieser sich schädlich auf die Umwelt auswirkt.
Es bleibt also abzuwarten, welches der zahlreichen Planungen und Projekte im Endeffekt auch wirklich umgesetzt werden. Proteste seitens der Bevölkerung und auch der UNESCO werden aber mit Sicherheit auch in Zukunft eine Durchführung erschweren. Denn es muss auch immer abgeschätzt werden, ob eine nachhaltige Entwicklung und ein sanfter Tourismus bestehen bleiben kann, wenn so eine Seilbahn erst einmal gebaut wurde und Touristenmassen die mystischen Stätten des Landes erkunden können.
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