Märkte und Markthallen hier in Peru sind ein Paradies! Wieso? Es sind große Unverpacktläden!
In Deutschland sind Unverpacktläden, also Geschäfte, in denen wir Produkte ohne Verpackung einkaufen können, der neue Trend. Hier und da – nach wie vor zögerlich – werden diese Läden eröffnet. Einige Drogerie- und Supermarktketten nehmen unverpackte Produkte in ihr Sortiment auf. Aber es muss möglichst schnell mehr Waren ohne Verpackung zum selber Abfüllen geben. Unser Müllaufkommen ist einfach zu groß.
Hier in Peru werden auf den Märkten fast alle Waren unverpackt angeboten. Reis, Zucker, Nüsse, Gewürze, Eier, Klammern, usw. stehen in großen Säcken oder Stiegen an den Marktständen und die Kunden können sagen, ob sie z.B. 1 kg oder 5 kg wünschen.
Mein Schwager erklärte mir, dass es an den Märkten (ich beziehe mich übrigens nicht auf Märkte unter freiem Himmel, wie die Wochenmärkte bei uns, sondern auf Markthallen mit lauter kleinen festen Ständen) Bereiche gibt, in die die lebenden Hühner und Truthähne geführt werden. Hier werden sie geschlachtet und dann direkt zum Marktstand gebracht. Frischer kann das Fleisch nicht sein!
Leider wird alles, einfach alles (auch die Eier) in Plastiktüten verpackt. Das Potential zum Plastik- und Verpackungeinsparen, das das Land traditionell hat, wird leider gar nicht genutzt. Der einzige Fortschritt, den ich zu unserem Aufenthalt von vor 7 Jahren sehe, ist, dass die Kunden öfter einen eigenen großen Beutel mitnehmen, in den sie die kleineren Tüteneinkäufe packen. Große Tüten werden nämlich nicht mehr kostenlos ausgegeben. Aber wenn hier die Bevölkerung kurzfristig für Verpackungsmüll (also die kleinen Plastiktüten, in die die unverpackten Waren abgefüllt werden) sensibilisiert würde. Wenn sie also ihre eigenen Dosen und Beutel zum Einkaufen mitnehmen würden, könnte das Müllproblem hier in Kürze verbessert werden.
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