Lateinamerika Reiseberichte

Costa Ricas Pazifikküste – ein Reisebericht von Matthias Welte

Vom 2. – 8. Januar 2012 ging es für Matthias und seine Mutter Wilma auf unsere deutsch geführte Pazifikrundreise. Matthias befindet sich aktuell auf Lateinamerika Rundreise. Von Mexiko ging es über Guatemala, Honduras und Nicaragua nach Costa Rica. Hier traf er auf seine Mutter und wir freuen uns über seine ersten Berichte:

Tag 1: Von San Jose nach Manuel Antonio

Zur Weihnachtszeit habe ich mir Costa Rica als Ziel überlegt. Schöne Strände und warmes Klima waren ausschlaggebend. Eigentlich reise ich eher mit kleinem Budget, aber für eine Woche mache ich zusammen mit meiner Mutter die von Mio Tours organisierte „Costa Rica Pazifik Tour“.

Sie beginnt in San Jose und da ich schon in Costa Rica bin, Reise ich mit dem öffentlichen Bus aus Jacó an. Obwohl ich viel zu früh im Rincon del Valle Hotel bin, kann ich schon in das fertige Zimmer einchecken.

Das Hotel liegt neben dem Park „Parque del Sabana“ und am Nachmittag machen wir unseren ersten kleinen Ausflug dorthin. Es gibt Basketball Felder, eine Laufbahn und eine Rollschuhbahn. Weil es Feiertag ist, ist der ganze Park stark bevölkert und man merkt, dass alle Spass dort haben. Berittene Polizisten sorgen für Sicherheit, es wird Eis verkauft, Familien picknicken und auf einem kleinen See fahren Boote.

Am nächsten Tag geht es nach Manuel Antonio auf dem Weg dorthin steht die Mangroven Tour auf dem Plan. etwa zwei Stunden tuckern wir bis zuFlussmündung und sehen Dank des lokalen Guides eine Menge Tiere. Selbst Thomas unser deutscher Reiseführer ist überrascht wie viele Tiere wir um diese Uhrzeit sehen.

Woanders muss man sehr früh dafür aufstehen.Wir fahren also langsam durch die Mangroven plötzlich wird der Rückwärtsgang eingelegt und wir sehen mit dem Fernglas einen Macao Papagei aus einem Astloch, seinem Nest, herausschauen. Ohne Fernglas sieht man nur ein roten Punkt im Baum. Basilisken, Krokodile, Vögel und Affen kann man aber auch ohne Fernglas entdecken. Auf den Bildern sieht man noch mehr Tiere. 

Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Manuel Antonio, wo wir nach einem Einkaufsstop in Quepos, am Nachmittag im Hotel angekommen sind. Das Abendessen gibt es im Restaurant El Gato Negro, das zum Hotel gehört, und ist sehr gut. Auf der italienischen Karte kann man eine Vorspeise und einen Hauptgang wählen. Ich habe Bruschetta und den Fisch(Seabrass) gewählt.

Pura Vida
Matthias

Tag 2: Manuel Antonio 

Ich stehe gerade im Regenwald von Monte Verde von dem ich morgen berichten werde. 

Am Eingang vom Parque National Manuel Antonio hat sich in den letzten 10 Jahren ein kleiner Ort mit Restaurants und Hotels gebildet. Obwohl wir früh gefrühstückt haben und um halb acht am Eingang waren hat sich bereits eine kleine Schlange am Eintrittsschalter gebildet. 

Wir laufen auf dem Versorgungsweg in den Park und beim Verwaltungsgebäude geht es weiter zum ersten Strand und auf kleineren Wegen weiter zum Ausblick oder zum Playa Escondido. 

Ein lokaler Tourguide schaut nur mal kurz in eine Baumkrone und sieht ein Faultier. Mein erstes Faultier, aber wir sehen im Laufe des Vormittags noch zwei weitere. Schnell wird klar, dass die Parkführer ungefähr die Bäume und Plätze der Tiere kennen. Auf dem Weg zum „Mirador“ dem Ausblick sehen wir wenige Tiere, nur den Schwanz von einem Waschbär kann ich in einem Gebüsch erblicken. 

Die Aussicht am Ende ist überragend. Auf dem Weg zurück gab es noch ein kleines Fussbad am Playa Escondido. Brüllaffen haben wir leide keine gesehen, aber am ersten Strand haben wir eine Mutter mit ihren 4 kleinen Waschbären gesehen und Kapuziner Äffchen in der nähe vom Strand die sich erhoffen Essen, von den Leuten klauen zu können. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Iguanas die sich auf den Ästen in der Sonne wärmen. 

Der Weg zurück war die Nummer 6 direkt am Strand entlang. Dort saß auf Augenhöhe in einem Baum ein Wegebussard. Hier gibt es auch Toiletten, Duschen und Umkleidekabinen. Man kann also am Ende seine Wanderausrüstung mit Badeklamotten tauschen und das warme Wasser genießen. Der Strandabschnitt an dem die meisten Leute sind, hat kaum Wellen, aber der Bereich in Richtung Ausgang hat ein kleine Brandung in der es Spass macht sich von den Wellen umschmeissen zu lassen. 

Am Ausgang gab es nich ein kleines Hinderniss. Ein Fluss der aber zur Zeit so niedrig war, dass man hindurchlaufen konnte. Es gibt aber auch Boote die für 5 Meter Flussüberquerung 5 Dollar nehmen. Gerade sind sie nicht sehr ausgelastet ;)

Tag 3: Von Quepos nach Monteverde

Der heutige Nachmittag steht uns zur freien Verfügung, aber vorher mussten wir noch nach Monteverde fahren. Auf dem Weg dort hin haben wir kurze Fotostops gemacht und Liberia hat uns Thomas in einem kleinen Rundgang von knapp einer Stunde gezeigt. 

Zuerst der große Guacanaste Baum mitten auf einer Kreuzung, die frührer wahrscheinlich Teil der Hauptstraße war. Weit vor unsere Zeit als Liberia noch Guanacaste hieß. Danach waren wir in einem Café, bei dem man noch die typische spanische Bauweise, mit dicken Wänden und einem Innehof mit offener Küche, erkennen konnte. 

Das Museum Guanacaste, dass noch nicht fertiggestellt ist, liegt in einer ehemaligen Militärkaserne, aber wir konnten schon mal hineinschauen und unser Reiseleiter hat uns kurz zu den Gruppen- und Einzelzellen von damals geführt. Nicht sehr einladend. Militärkaserne war es bis 1958, dann hat Costa Rica seine Armee abgeschafft, danach war es eine Polizeistation und jetzt wird es eben zum Museum umgebaut. Allerdings weiß man noch nicht, wann es fertig sein wird. Für mich sieht es auch nicht so aus als hätten sie schon angefangen. 

Die anderen Stops waren einmal am Playa Hermosa in der Nähe von Jacó. Ein schöner Strand mit hohen Wellen, ideal zum Wellenreiten. Anfänger sollten es allerdings in Jacó ausprobieren. Dann stoppten wir noch in der Nähe von Puntarenas, die Stadt mit dem größten Hafen an der Pazifikküste, einem kleinen Strand, der hauptsächlich von Einheimischen genutzt wird und inzwischen auch wieder als sauber gilt. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf die vor dem Hafen liegenden Schiffe. 

Den letzten Zwischenstop haben wir auf dem Stück zwischen Liberia und Monteverde gemacht. Schon ein paar hundert Meter über dem Meeresspiegel, mit einem sehr guten Blick auf den Pazifik und die Halbinsel Nicoya. 

In Monteverde war das Wetter nicht mehr so schön. Wir haben eine Regenfront von der Karibik erwischt und es sollte bis zu unserer Abreise immer mal wieder regnen. Wir konnten nicht sagen, ob es so feucht war wegen dem Nebelwald oder der Regenfront. Meine Regenjacke war jedenfalls die ganze Zeit im Einsatz. Das hört sich jedenfalls schlimmer an, als es war.

Tag 4: Monteverde

Monteverde ist meiner Meinung nach die Abenteuerhauptstadt für alle Costa Rica Besucher. Canopy, Nebelwald, Nachtwanderungen durch den Jungel, Wandern „über“ dem Wald, ein Reptilienhaus, eine Schmeterlingsaufzuchtund und noch mehr. Servantes ist das größte Unternehmen mit den meisten Aktivitäten so wie es mir scheint.

Wir haben eine Wanderung in den Gipfeln des Jungels bei Servantes mitgebucht. Dabei geht es durch den Nebelwald und über ca. 10 sehr sichere Hängebrucken. Zur Einstimmung spielt unser Reiseleiter Vogelzwitschern der einheimischen Vögel im Bus vor. Einer hört sich an wie ein quietschendes Gartentor, ein anderer wie eine Holzratsche. Ich glaube das war der Tucan. Bilder von den dazugehörigen Vögeln zeigt er auch. Ich merke schon Ornitologe werd ich nicht, auch nicht Hobbyvogelkundler aber ich freu mich trotzdem, wenn ich einen roten, blauen oder bunten Vogel sehe.

Es ist schon eine außergewöhnliche Perspektive auf die Bäume zu schauen, Vögel in den Ästen suchen und Kolibris die einfach direkt vor deinem Gesicht halt machen, um mal neugierig zu schauen. Es regnet nicht oder nicht stark, aber eine Regenjacke ist schon gut. Wenn man über die Wege läuft kommen kaum Tropfen durch die Baumkrone nach unten, auf den Brücken spürt man einen leichten Wind und gelegentlich etwas Sprühregen.

Im Anschluß daran sollte man sich entscheiden, ob man bleibt und auf die nächste Canopy Tour geht oder das Reptilienhaus besucht. Wenn man sich fürs Canopy entscheidet muss, man das Nachmittagsprogramm ausfallen lassen und die mit den anderen aus der Reisegruppe abgestimmen.

Ich bleibe beim normalen Programm und nach einer Mittagspause fahren wir weiter zu xxx Wald und entscheiden uns für einen mitteilenden wegVOB 3,5km. Nach einem drittel gibt’s sogar ne Abkürzung. Meine Lust hat stark nachgelassen und ich Laufe in rekordverdächtigen 2 Stunden diesen Weg ohne Abkürzung und fast ohne nach Vögeln Ausschau zuhalten. Die sind bei diesem feuchten Wetter sowieso nicht zu sehen, denke ich. Meine Mitreisenden haben aber mehr als den einen Vogel, den ich gesehen habe, gesehen. Morgen geht’s weiter in die Rincon de la Viaje Lodge. Hoffentlich gibt’s da mehr Sonnenschein.

Tag 5: Monteverde – Rincon de la Vieja

Wir haben einen Transfertag, der aber auch nicht langweilig wurde. Nach einem guten Frühstück im Hotel verlassen wir das recht nasse Monteverde in Richtung Libertad und dann gehts zum Rincon de la Vieja Nationalpark.

Bergab zur Panamericana geht es sehr holperig, wie über Kopfsteinpflaster und Thomas erzählt von seiner Radtour auf diesem Weg hoch nach Monteverde vor Jahren, als er noch mit dem Rad durch CR fuhr. Er ist sehr früh morgens gestartet um die Strecke am Tag zu schaffen, aber schnell merkte er das er mehr schieben musste und mehr Zeit brauchte als geplant. Kein Mensch ist ihm damals begegnet und er ist schließlich als es schon dunkel war in Monteverde angekommen.

Auf der Panamericana haben wir unsere erste Pause gemacht. Nicht ohne Grund, denn hinter dem Restaurant gab es mindestens 10 Macao Papageien die dort herumflogen, in den Bäumen saßen und auf dem Platz herumliefen. Für alle war das natürlich toll und jeder hat zig Fotos gemacht. Am Ende war klar warum so viele Papageien dort waren. Obwohl sie wild sind, wurden sie von den Bewohnern dort mit Trauben gefüttert. Wahrscheinlich die Besitzer des Restaurants.

In Libertad haben wir einen kurzen Stop gemacht und die Entstehungsgeschichte sowie die koloniale Vergangenheit des Ortes kennen gelernt. Auch im ehemaligen Gefängnis-Polizeisation-Armeestützpunkt waren wir. Es wird gerade zum Museum umgebaut. Das Schild hängt schon, aber das Ende des Umbaus ist nicht zu sehen.

Das Ende vom Tag beschließen wir mit einem Bier auf der Terasse unseres Bungalows.

Tag 6: Rincón de la Vieja

Als wir beim Frühstück sitzen fängt es an zu regnen. Erst leicht dann etwas mehr. Hat nicht jemand gesagt, es ist Trockenzeit? Wir verschieben unsere Abfahrtzeit um eine halbe Stunde, Thomas geht davon aus, dass es dann auch aufhören wird. So ist es. Als wir mit dem Bus am Parkeingang ankommen, hat es aufgehört und wir lassen alle unsere Regenjacken im Auto.

Unser Rundweg ist etwa 3 km lang und voraussichtlich brauchen wir 3 Stunden. Ein anderes Paar mit grosser Fotoausrüstung ist auf dem selben Weg. Sie mussten umdisponieren, weil der Pfad zum Gipfel gesperrt ist. Zuerst geht es nach einer Weile über eine Hängebrücke weiter – hoch und runter bis zum ersten Highlight. Ein toller Wasserfall endet in einem kleinen Fluss den wir auch überqueren müssen.

Glitschige und nasse Steine. Ich seh mich schon im Wasser liegen. Aber alle kommen trocken auf die andere Seite. Na gut – nicht ganz Gabi läuft mit ihren Schuhen durchs Wasser und hilft den anderen beiden. Plötzlich hören wir Affen und sehen sie dann auch in den Bäumen von Ast zu Ast springen. Einige bewerfen uns mit kleinen und großen Ästen. Sie sind nicht sehr zielsicher und keiner wird getroffen. Es riecht ein wenig schwefelig und wir kommen zur ersten heissen Quelle, allerdings sehen wir nur Wasserdampf aufsteigen und wer in dem Nebel steht hält die Nase zu.

Noch etwas weiter kommen wir an der nächsten „Erscheinung“ vorbei ein knapp 100 Grad heisser Teich. Bevor es hier Zäune gab, soll ein Holländer auf den Warnhinweiss des Guides:“Vorsicht das Wasser ist kochend heiss!“, „Wirklich?“ gesagt haben und seinen Fuß ins Wasser gehalten haben… Er musste ins Krankenhaus.

Nachdem wir die Hälfte des Weges hinter uns hatten, sahen wir noch weitere blubbernde Schlammquellen, aber vorher mussten wir noch einen weiteren Fluss überqueren. Diesmal lag ein grosser Baumstamm darüber, mit einer Halteleine, die einem das Gefühl von Sicherheit gab, aber auch nicht helfen würde, wenn man abrutscht. Die obere Seite vom Stamm war jedoch bearbeitet und so sollte es kein Problem sein rüber zu laufen.

Am Parkplatz wartete Edgar schon auf uns und hat uns zurück zum Hotel gefahren, wo wir direkt zum Mittagsbuffet gegangen sind. Der Nachmittag war ohne geplante Unternehmung, deshalb haben wir uns zu ein paar „Hot Springs“ fahren lassen um dort zu baden. Eintritt sind 10USD, jeder Gast bekommt ein Handtuch und seit neustem haben sie dort auch Umkleidekabinen. Eine gratis Ganzkörper Schlammmaske ist sehr zu empfehlen. Nach 10 min einwirken lassen und abduschen, kann man in die zwischen 37 und 40 Grad heissen Pools steigen. So klingt der Tag gut aus.

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