Buch- und Filmtipps Lateinamerika

Buchtipp: „Der Fisch im Wasser“ von Mario Vargas Llosa

Der diesjährige Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa aus Peru hat bereits eine stattliche Anzahl an Romanen, Kurzgeschichten, Essays und Theaterstücken veröffentlicht. Da kann die Wahl schon mal zur „Qual“ werden. Deswegen möchte ich euch ein sehr interessantes Buch von Vargas Llosa vorstellen: „Der Fisch im Wasser„. Dieses Werk hat den Titel-Zusatz „Erinnerungen“, denn es handelt sich um eine Art Autobiografie. Allerdings handelt Vargas Llosa nicht sein komplettes Leben ab, sondern erzählt anhand zweier Erzählstränge über seine Kindheit und Jugend sowie über seine Präsidentschaftskandidatur 1990 in Peru.

Da erfahren wir, dass der kleine Mario seinen Vater lange nicht kannte und Zeit seiner Jugend unter dessen Eifer- und Kontrollsucht zu leiden hatte. Außerdem erzählt Vargas Llosa von seinen Anfängen als Journalist, als mit 16 für ein paar Monate ein Boheme-Leben führte, bevor er mit seiner Mutter und Vater nach Piura umzog. Oder von der Begegnung mit seiner Tante aus Bolivien, die er mit knapp 18 Jahren heiratete (ja, da zeigen sich Paralellen zu seinem Roman „Tante Julia und der Kunstschreiber
„!).

Und wir erhalten spannende Einblicke in den Präsidentschaftskampf von 1990, als Vargas Llosa den derzeit wieder amtierenden Präsidenten Alan Garcia (der damals den peruanischen Staat in Grund und Boden gewirtschaftet hatte) ablösen wollte, dann aber von Fujimori überholt wurde (der heute wegen Korruption und Menschenrechtverletzung im Gefängnis sitzt, dessen Tochter Keiko aber bei den Präsidentschaftswahlen 2012 in Peru antreten wird – Vargas Llosa kündigte an, falls Keiko an die Macht käme, würde er sich wieder in die Politik einmischen). Ich kam mitunter gar nicht mehr aus dem Staunen raus, mit welchen unlauteren Mitteln die Parteien und Kandidaten gegeneinander kämpfen. Mario Vargas Llosa beschreibt, wie frustrierend es war zu sehen, wie die Menschen die Schmierenkomödien glaubten und sich gar nicht für sein Regierungsprogramm interessierten.

Neben den lustigen, erschreckenden, romantischen und aufschlussreichen Anekdoten habe ich auch noch etwas für meine Peru Reise, die ich für den Sommer 2011 plane, gelernt: Mario Vargas Llosa schreibt, dass die Strände von Piura die schönsten sind. Deswegen werden wir nach unserer Peru Rundreise durch den Norden noch ein paar Tage am Strand von Colán bei Paita und Piura verbringen.

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