… und zwar nicht die Kaffeebohne, sondern die nierenförmigen roten, schwarzen oder weißen Hülsenfrüchte, die aus den typischen Gerichten Zentralamerikas nicht wegzudenken sind. Was einst eine Wildpflanze war, ist nun auf vielen Tellern in den verschiedensten Gerichten zu sehen. Bereits in den mittelamerikanischen Hochkulturen Maya und Azteken sowie bei den Inkas in Peru wurde Ackerbau mit Bohnenpflanzen betrieben. Die Bohnen gediehen so gut und waren so nahrhaft, dass die Spanier bei ihrem Eroberungszug gerne die Samen mit nach Europa nahmen. Die bei uns in der heutigen Küche verwendeten Bohnen stammen fast gänzlich aus Mittel- und Südamerika.
Doch wie isst man Bohnen in den MIO TOURS Ländern und ihren Nachbarn? Fangen wir im Norden an, in Mexiko: hier gibt es wohl die größte Auswahl an Bohnensorten, verschiedenste Formen und Farben sind auf den Märkten erhältlich, die Königin unter all den Sorten ist allerdings die schwarze Bohne. Sie ist kleiner als die bei uns bekannte Kidneybohne, hat aber die gleiche Form. Besonders gerne werden schwarze Bohnen in der mexikanischen Küche zu „frijoles refritos“ verarbeitet. Hierbei handelt es sich um pürierte Bohnen, die in Öl (bzw. traditionellerweise Schweineschmalz) und Zwiebeln aufgewärmt und „angebraten“ werden und ein sehr leckeres Mus ergeben.
In El Salvador erhält man an jeder Ecke das Nationalgericht, auf das die Einheimischen besonders stolz sind und gerne erzählen, es komme tatsächlich aus El Salvador und nicht etwa aus Honduras oder Guatemala (beide Länder beanspruchen es ebenfalls): Pupusas. Hierbei handelt es sich um frittierte Maisfladen, die – wie könnte es anders sein – mit Bohnenmus gefüllt sind. Gerne gesellt sich noch ein Stück Käse oder Fleisch dazu.
Auch aus der honduranischen Küche sind Bohnen nicht wegzudenken. Hier werden fast ausschließlich rote Bohnen gegessen, zu allen Tageszeiten. Vor allem an der Küste von Honduras beliebt sind die typischen „Baleadas“, das sind große Tortillas, die aus Weizenmehl und Kokosmilch hergestellt werden und auf einem Blech ausgebacken werden. Im Anschluss wird etwas Bohnenmus auf der Tortilla verteilt und trockener Käse draufgestreut. Diese Köstlichkeit erhält man an jeder Ecke und mittlerweile gibt es viele Variationen, so kommen zusätzlich Avocados, Würstchen, Hackfleisch, Rührei oder saure Sahne in die Baleada. Die Superbaleada enthält alle Zutaten und wird „gringa“ (Amerikanerin) genannt.
In Guatemala beginnt man den Tag mit einem deftigen Frühstück, dem „desayuno típico“, das aus gekochten Bohnen, Rühr- oder Spiegelei, Fleisch oder Würstchen, Tortillas und gebratenen Kochbananen besteht. In Guatemala isst man fast ausschließlich schwarze Bohnen! Sonst sind viele Nationalgerichte indianisch beeinflusst, mit viel Mais, Fisch und Fleisch.
Nicaragua und sein Nachbar Costa Rica werden sich zwischenmenschlich, sozialpolitisch, und auch gastronomisch wohl nie wirklich einig. Die Erfindung des Gerichts „Gallo Pinto“ beansprucht Nicaragua für sich. Es handelt sich um ein Bohnen-Reis-Gemisch, das mit Worcestersoße gewürzt wird und zwischen zwei (oder mehreren) frischen Maistortillas serviert wird. Gallo Pinto bedeutet übersetzt übrigens gefleckter/rötlicher Hahn, weil die roten Bohnen ihre Farbe an die Tortillas abgeben.
In Costa Rica isst man typischerweise „casado“ zum Mittagessen – wörtlich übersetzt „verheiratet“. Die Bestandteile dieses typischen Gerichts sind zwar ein eingeschweißtes Team, passen sehr gut zusammen und werden nur selten getrennt – aber der Name rührt wohl doch eher daher, dass man(n) in einem der vielen Imbisse (sogenannten Sodas) genau das Gleiche bestellt, was es zu Hause bei der Ehefrau gibt und ein so schmackhaftes Essen erwartet, als sei man mit der Köchin „verheiratet“. Eine andere Theorie besagt, dass das Gericht „casado“ heißt, weil es das einzige sein wird, was auf den Tisch kommt, sobald man(n) verheiratet ist. Was auf den Teller kommt ist ein Berg schwarzer Bohnen mit etwas Sud, Reis, Fleisch, Kochbanane und gerne eine Salatbeilage, z.B. aus Palmherzen. Auch in Küstenregionen verzichtet der Costa Ricaner nicht auf seine Bohnen, hier werden sie mit Kokosmilch verfeinert und gleich mit dem Reis gemischt. Das Ergebnis trägt den Namen Rice&Beans, passend zur afro-karibischen Kultur, deren Angehörige zu einem großen Teil Englisch sprechen (bzw. einen Dialekt des Englischen oder kreolisch).
Insgesamt ist die regionale Küche in Mittelamerika und Mexiko sehr deftig und durchaus schmackhaft, in allen Ländern gibt es zudem herrliche Eintöpfe und Suppen mit Bohnen. Es lohnt sich auf jeden Fall, Lateinamerika auf die kulinarische Weise kennenzulernen! Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Wir beraten Sie gerne zu Ihrer nächsten Lateinamerika Reise!
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