Früher war die französische oder die japanische Küche in aller Munde – nun geht ein neuer Stern am „Küchenhimmel“ auf: die peruanische Küche! Sie hat in lateinamerikanischen Großstädten schon längst Einzug erhalten und auch in den USA, in London und Paris schätzt man die Kreationen von Gastón Acurio und anderen peruanischen Starköchen. Wir in Deutschland kennen die vielfältige Spitzenküche des Andenlandes hingegen noch nicht wirklich. Es wird aber Zeit!
Schmelztiegel peruanische Küche
Das kulinarische Selbstbewusstsein Perus erwachte erst in den letzten 10 bis 15 Jahren, nachdem der Terrorismus und die schlimmsten Wirtschaftsprobleme das südamerikanische Land aus ihrem „Würgegriff“ entließen. Die peruanische Küche ist ein Schmelztiegel: Das Land selbst bietet schon eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Zutaten – sie reicht von den frischen Meerestieren aus dem Pazifik über die Kartoffeln, Getreide- und Maissorten der Anden bis hin zu den Früchten wie Chirimoya und Camu Camu aus dem Amazonastiefland. Gewürzt wird natürlich mit einer der Ají-Sorten (Ají ist das peruanische Chili), die nur pikant aber auch unglaublich scharf sein können. Hinzu kamen die Einflüsse und Rezepte der spanischen Kolonialherren, der afrikanischen Sklaven, der chinesischen Arbeiter und japanischer Einwanderer. Lokale Spezialitäten werden mit internationalen Kochtechniken kombiniert und es enstand zum Beispiel die Trendküche „cocina novoandina“.
Peruanische Starköche und Nationalgerichte
Vorreiter und Botschafter ist der Starkoch Gastón Acurio. Aber auch Javier Wong, Virgilio Martínez und Toshiro Konishi locken mit ausgezeichneten Restaurants in Lima und weltweit. Unter den jungen Peruanern gibt es viele, die diesen Vorbildern nacheifern und an eine Kochschule gehen. Während man in Brasilien Spitzenfußballer werden möchten, träumen die peruanischen Jugendlichen von einer Karriere als Spitzenkoch.
Zu den nationalen Spezialitäten in Peru gehören die Ceviche (in Limettensaft und Ají marinierter, roher Fisch) und der Pisco Sour (Mixgetränk aus dem Traubenschnaps Pisco und Limettensaft sowie rohem Eiweiß). Beiden Spezialitäten wurde sogar ein Feiertag gewidmet: Pisco Sour fließt alljährlich im Februar in Massen, Cebiche wird im Juni gefeiert. Außerdem gedenken die Peruaner Pollo a la Brasa (Grillhänchen) und Pachamanca (in der Erde mit heißen Steinen gegarte Fleischsorten) und kennen außerdem Leckereien wie Papa a la Huancaína (Kartoffeln mit Käsesoße), Lomo saltado (kurzgebratene Rinderfiletstreifen), Arroz con Pollo (Hünchen mit Korianderreis) sowie feine Nachspeisen wie Suspiro Limeño (Karamel mit Baiserhaube) oder Picarones (fritierte Süßkartoffel-/Kürbiskringel mit Sirup).
Eine kulinarische Peru Reise
Nehmen Sie sich doch das Thema „Essen“ als Anlass für Ihre nächste Peru Reise! Allein in Lima brauchen Sie mehrere Tage, um die gebotenen peruanischen Spezialitäten voll auskosten zu können:
Probieren Sie ganz preiswert an einem der Essensstände im historischen Zentrum Limas (Alameda Chabuca Grande, hinter dem Präsidentenpalast) Anticuchos (gegrilltes Rinderherz) oder Arroz Zambito con Mazamora (Milchreis mit Kompott).
Wenn Sie im September in Lima sind, besuchen Sie unbedingt die Gastronomiemesse „Mistura„.
Speisen Sie ganz königlich in einem der folgenden Spitzenrestaurants:
Astrid & Gastón (mehrfach unter die besten Restaurants der Welt gewählt)
Central
Maido
Mesa 18
Chez Wong
Malabar
El Mercado
La Mar (Cebichería von Gastón Acurio)
Restaurant Huaca Pucllana (auch wegen der direkten Nachbarschaft zur Lehmziegelpyramide Huaca Pucllana)‘
La Rosa Nautica (v.a. wegen Lage am Pazifikstrand)
In Deutschland peruanisch speisen?
Und wenn Sie demnächst nicht gleich nach Peru reisen können, dann probieren Sie doch wenigstens mal eines der peruanischen Restaurants in Deutschland (z.B. das Serrano in Berlin) und lassen Sie uns danach unbedingt wissen, wie es geschmeckt hat oder welches Restaurant wir unbedingt mal empfehlen sollten!
2 Comments
[…] war, auch was die Küche angeht, hatte es Peru ein wenig schwerer. Aber ich muss sagen, die Peruanische Küche steht der Mexikanischen Küche in keinster Weise nach. Beide Länder haben, vermutlich aufgrund der […]
[…] Reise nach Peru verspricht viele kulturelle Höhepunkte, das Eintauchen in die Welt der Inka, eine schmackhafte Küche und landschaftliche Vielfalt. Das Andenland erstreckt sich über 1.285.220 km², bestehend aus […]