Mototaxi in Vista Alegre / Chorillos
Lateinamerika Reiseberichte

Wie man 11 verschiedene Transportmittel an 1 Tag in Lima nimmt

Inzwischen bin ich bereits 2 Wochen in Lima, der peruanischen Hauptstadt am Pazifik. Die Metropole ist riesig und unüberschaubar. So kann es leicht passieren, dass man für ein paar Besorgungen 11 verschiedene Transportmittel nimmt! Damit ihr euch besser vorstellen könnt, wie das funktioniert, beschreibe ich hier meinen gestrigen Ausflug in Lima:

Ich wohne während meiner Zeit hier in Peru bei meinem Schwager und seiner Familie, die ein Haus in Chorillos haben. Das Haus liegt auf einem der steilen Cerritos (Berge), die sich bereits kurz hinter der Pazifikküste erheben und in die Anden übergehen. Von hier nahmen wir – mein Mann, mein Schwager und ich – ein Mototaxi (1) zu einer der größeren Durchgangsstraßen im Nachbarviertel. Die dreirädrigen, laut knatternden und stinkenden Mototaxis sind in den Stadtteilen außerhalb des Zentrums Limas und der reichen Stadtviertel wie Miraflores und San Isidro ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Auch in den Provinzen, vor allem in Städten im Regenwald, werden sie oft anstelle von Taxis genommen.
Nach kurzer Verhandlung hatten wir als nächstes ein Taxi (2) gefunden, das uns zur Metro-Station brachte. Mein Schwager, der auch Taxifahrer ist, und der Chofer unterhielten sich in den 10 Minuten bis zur Metro über die Vor- und Nachteile der Arbeit in der Nacht. Die Arbeit als Taxifahrer in der Nacht finden viele besser, denn dann sind nicht so viele Autos und Busse unterwegs.
Die Metro Limas funktioniert nach ca. 25-jähriger Bauzeit (!) seit letztem Jahr. Bis jetzt gibt es nur eine Linie, die aber bei einem Fahrpreis von S/. 1,50 pro Person gern genutzt wird. Zudem ist die Metro das schnellste Fortbewegungsmittel in Lima. Unser Ziel war der Stadtteil San Borja. An der Station „La Cultura“ verließen wir nach ca. 10 – 15 min Fahrzeit die Metro (3) und bewegten uns zu Fuß ein paar cuadras (Blocks) zu verschiedenen Geschäften. Inzwischen war es schon gegen 12 Uhr mittags und die Sonne brannte direkt auf uns herunter. Da wird das schnell Laufen unerträglich, denn es herrscht ständig ein starker Verkehr, die Leute sind unterwegs zur Mittagspause und es gibt nur sehr wenige Bäume, die Schatten spenden und die Luft erfrischen.

Selbst in San Borja sieht man ungewöhnliche Transportmittel

Selbst in San Borja sieht man ungewöhnliche Transportmittel

Für uns ging es zurück zur Metro (4) und wir fuhren in wenigen Minuten zwei Stationen. Hier nahmen wir für ca. 5 min einen Bus (5). Nach einem kurzen Fußweg in einem der sehr guten Wohnviertel Limas (gesicherte Wohn- und Apartmenthäuser, vielen Bäume und kleine Parks, kein Müll an der Straße, keine Straßenhunde, geordneter Verkehr und Ruhe) hatten wir uns nächstes Ziel für ein paar Einkäufe erreicht. Zurück ging es mit der gleichen Buslinie (6) und dann mit einem anderen Bus (7) ca. 5 min auf der Panamericana in den Stadtteil Surco. Hier mussten wir wieder in ein Taxi (8) umsteigen und fuhren ca. 10 min bis zum Haus meines anderen Schwagers, um einen unserer Einkäufe abzugeben. Unser letztes Ziel war nun wieder unser vorübergehendes Zuhause in Vista Alegre. Also nahmen wir ein Mototaxi (9) um wieder zu einer der größeren Durchgangstraßen zu kommen, wo die Busse fahren (diesmal im Stadtteil Barranco). Hier nahmen wir mein liebstes Fortbewegungsmittel in Lima: den Metropolitano (10). Er fährt – ähnlich wie die Metro – nur auf einer Linie durch die Stadt, vom Süden bis in den Norden. Es ist ein Bus, der eine eigene Busspur hat und deswegen nicht von dem chaotischen Verkehr betroffen ist. In aller Ruhe fährt man recht zügig und kann etwas entspannen.

Nach einem anstrengenden Tag und 11 verschiedenen Transportmitteln

Nach einem anstrengenden Tag und 11 verschiedenen Transportmitteln

Nach ca. 10-minütiger Fahrzeit hatten wir die Endstation Mantellini erreicht und stiegen in einen der Alimentadores (11) um. Die Alimentadores sind Busse, die die Fahrgäste in die verschiedenen Stadtteile rund um die Endstation des Metropolitano verteilen. Sie halten wirklich nur an ausgewiesenen Haltestellen und nicht – wie viele andere Busslinien – auf Handzeichen an jeder beliebigen Ecke. Der Bus brachte uns in ca. 10 min zurück auf unseren Cerrito und nach 5 min Fußweg waren wir wieder im Haus.

Den Rest des Tages legte ich die Füße hoch, denn ich hatte genug von dem Chaos, dem Lärm und der Hitze in Lima…

PS: Beim nächsten Mal beschreibe ich, wie 11 Personen plus Fahrer in ein Taxi passen… ;)

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3 Comments

  • Reply Marlen 19. Dezember 2012 at 14:42

    Ist der Verkehr denn wengistens zu den Feiertagen mal etwas ruhiger? Lass es Dir gutgehen und noch eine schöne Zeit in Peru. Marlen

  • Reply Ireen 19. Dezember 2012 at 14:49

    liebe Ulrike..ich hoffe der Stress hat sich gelohnt und die Weihnachtseinkäufe waren bei dieser Tour enthalten ;)
    Habt eine schöne Zeit und kommt heil weider. Abrazos y saludos Ireen

  • Reply Blog Mio-Tours - Acasito no más… 20. Dezember 2012 at 23:36

    […] weit entfernt…. Ich habe meinen Schwager übrigens im Verdacht, dass er mir am Morgen des Tages, an dem wir 11 verschiedene Transportmittel für unsere Besorgungen nehmen mussten, gesagt hat, dass das Geschäft “acasito no más” […]

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