Ein unglaubliches Naturspektakel ereignet sich jährlich zwischen den Monaten Juni und Oktober vor der Küste Ecuadors. Rund 4000 Buckewale nehmen den langen Weg aus der Antarktis auf sich, um in den wärmeren Gewässern am Äquator ihre Paarungsrituale zu vollführen. Nach 12-monatiger Schwangerschaft kehren sie zurück um ihre Jungen aufzuziehen, da die bei Geburt noch nicht über genug Fettreserven verfügen, um in ihrer natürlichen Umgebung zu überleben. Die männlichen Tiere sind dabei die ersten, die die Reise antreten und die Weibchen folgen ihnen mit bis zu 8 Kilometern in der Stunde.
Tausende Besucher sind fasziniert, wenn die Männchen aus dem Wasser springen, um den Weibchen zu imponieren und währen der Paarung auch einen charakteristischen Gesang von sich geben. Dieser Gesang gehört zu den facettenreichsten und lautesten Tierlauten überhaupt. Diese majestätischen Geschöpfe versetzen den Beobachter in Bann und es ist ein Erlebnis, was man niemals vergessen wird. Buckelwale weisen eine blauschwarze bis schwarze Färbung auf und können bis zu 15 Meter lang und bis zu 30 Tonnen schwer werden. Das ist ungefähr so schwer wie 30 VW Golf zusammen gerechnet! Damit sind die Meeressäuger nicht die schwersten, die es gibt auf der Welt, aber trotzdem unglaublich beeindruckend.
Schon seit den 80er Jahren nutzt man dieses Ereignis um Touristen anzulocken- mit vollem Erfolg. Heutzutage werden diese Ausflüge fast überall angeboten. Hotspots sind vor allem in Puerto Lopez, Salinas weiter südlich, Mompiche, Ballenita wo es sogar mit viel Glück möglich ist die Wale von einem Strandrestaurant aus zu beobachten oder Bahia de Caraquez. Puerto Lopez hat dadurch durch den Tourismus Boom sogar ein kleines Wirtschaftswunder erfahren. Im Jahr 2007 kamen fast 3mal so viele Besucher, wie das Dorf und die Region Einwohner hat (50.000 Touristen). Ausbildungen der Bewohner in den Bereichen Ökotourismus und Gastronomie und die zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten haben der Region einen gewissen Wohlstand beschert. Man kann das Fischerdörfchen mit einem Inlandsflug nach Manta von Quito aus erreichen. Außerdem sind dort weitere Ausflüge zur Isla de la Plata oder zum Nationalpark Manchilla möglich.
Ecuador hat im Gegensatz zu Japan beispielsweise auch die Wichtigkeit dieser Tiere erkannt und ist Mitglied der Walfangorganisation IWC. Gemeinsam mit anderen Ländern setzt man sich gegen den Walfang und für den Schutz der Tiere ein. Es gibt geregelte Fangquoten und Schutzzonen. Nicht nur den Touristen, auch den Einheimischen liegt etwas am Leben der Wale. Viele Ecuadorianer, die besonders im Tourismus oder Umweltschutz engagiert sind, haben nun einen großen Gefährten, der ihren Namen trägt und jährlich die Küste Ecuadors erreicht.
Gern könnt ihr zum Beispiel bei unserer Ecuador Mio Rundreise die Verlängerung nutzen, um von Puerto Lopez oder eines der anderen Dörfer aus eine Walbeobachtungstour zu buchen. Falls ihr zur richtigen Zeit (Juni- Oktober) in Ecuador sein sollten, ist dieses Naturschauspiel auf jeden Fall ein Muss! :-)
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