Von Baños nach Puyo – Ruta de las Cascadas

Letztes Wochenende war wirklich bisher eines der Highlights hier in Ecuador! Baños de Agua Santa an sich ist ein netter kleiner Wallfahrtsort mit Thermalquellen, einer schönen Kirche und zahlreichen Restaurants und Hostels. Besonders empfehlenswert: das Café Pan Rico zum frühstücken und je nach Belieben typisch ecuadorianische Restaurants, internationale Speisen, Pizza und Pasta oder einfach ein Choclo (Maiskolben) oder eine gegrillte Banane vom Strassenstand. Ausserdem ist Baños für Toffee bekannt- die zähe Masse wird an einem Haken an den vielen verschiedenen Läden vorbereitet und einige Kostproben werden angeboten. Bei angenehmeren Klima auf ca. 1.800 Metern kann man einige Tage verweilen. Sowohl viele Touristen als auch Einheimische nutzen den Ort für einen Wochenendausflug, denn zahlreiche Aktivitäten rund um den Ort sorgen für das notwendige Abwechlungs- und Abenteuerprogramm. Auf jedem Rundreiseprogramm ist die Wasserfallroute – Ruta de las Cascadas – inbegriffen, die mit dem Besuch des Pailon del Diablo, einem wirklich beeindruckenden Wasserfall endet. Wir haben uns für die sportliche Variante – mit Fahrrad – entschieden. Es können aber auch Quads gemietet werden oder man fährt mit einer Camioneta/Chiva und kann zu den verschiedenen Wasserfällen wandern. Mit Mountainbike, Helm, einem Schloss und Karte bewaffnet, radelten wir los. Nach dem Hauptstadttrott tut so ein Wochenende in der Natur wirklich immer gut.
Überwiegend geht es bergab und man kann die Strecke geniessen. Leider ist ein grosser Teil der Strecke auf der Strasse, ein Tunnel muss durchquert werden, aber die restlichen können umfahren werden. Nach Belieben kann man halten, die Fahrräder anschliessen, einen Bungee Sprung von einer Brücke wagen, per Canopy quer über die Schlucht des Pastaza Flusses schwingen oder zu den Wasserfällen wandern. Rafting und Canyoing rundet das Angebot in Baños ab. Der Pailon del Diablo kann auf 2 verschiedenen Wegen erkundet werden. Ein neuere Anlage, wo 1$ Eintritt verlangt wird, ist noch relativ unscheinbar und wird deshalb wahrscheinlich oft übersehen. Allerdings hatten wir den Weg deshalb auch für uns alleine, während sich auf der anderen Seite viele Touristen tummelten. Ausserdem kamen wir am Eingang noch mit den Besitzern ins Gespräch und haben den leckersten ecuadorianischen Snack bekommen, den man sich nach einer langen Wanderung vorstellen kann: gebackene Bananenscheiben, frittierter Mais, Bohnen und ein Tomatensalat. Bis zu diesem Punkt sind es etwa 21 Kilometer. Da es aber erst Mittag war, entschieden wir uns noch weiter zu fahren. Das Ziel Puyo (61 Kilometer Strecke) war schon ein ziemlicher Anreiz. Uns wurde zwar gesagt, dass nach dem Pailon del Diablo keine wirklichen Highlights mehr kommen, aber trotzdem sollte die Strecke wohl ziemlich schön sein, da man noch weitere 1000 Höhenmeter bis auf ca. 800 Meter in Puyo überwindet und die Vegetation sich deutlich verändert. Also vorbei am ebenso schönen Machay-Wasserfall radelten wir und radelten wir…der Reiseführer versprach nur 2 deutliche Steigerungen. Die anderen 5 (die wir nur schiebend meistern konnten), wurden wohl irgendwie vergessen, bei den tollen Anblicken die sich boten. Besonders Gänsehaut bekam ich, als es eine lange Strecke bergab ging, der Wind entgegen wehte und sich das schönste Panorama auf das weite Tal des Pastaza Tals, umgeben von steilen Felswänden, ergab. Über Shell und weitere kleinere Dörfer ging es schliesslich bis nach Puyo, wo wir stolz und erschöpft gegen 17 Uhr ankamen und unsere Fahrräder in einen Bus einladen liessen und uns in 1,5 Stunden zurück nach Baños bringen lassen haben.

Eine empfehlenswerter Tagestrip für alle, die es aktiv mögen!